FAB ProWork feiert 20 Jahre Geschützte Arbeit in Betrieben

Foto FAB v.l.n.r.: Bundesrat Dominik Reisinger, LR Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer, Mag. Günther Dachs (Geschäftsfeldleiter FAB ProWork), Mag.a Silvia Kunz (FAB-Geschäftsführerin), Ing. Peter Stockhammer (Betriebsleiter FAB ProWork Geschützte Arbeit in Betrieben, Silke Hamader-Reisinger (Sozialabteilung Land OÖ), Dr. Johann Kalliauer (Vorsitzender BBRZ GRUPPE), Dr. Christoph Jungwirth (Sprecher BBRZ GRUPPE), Thomas Schauflinger (FAB-Betriebsrat)

 

FAB Presseaussendung -  20 Jahre Geschützte Arbeit in Betrieben 
 

BETREUTE ARBEITSKRÄFTEÜBERLASSUNG 
UND IHRE GEWINNER


Heute arbeiten bei FAB ProWork 262 Menschen mit Beeinträchtigung über gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung in über 150 oberösterreichischen Betrieben – Tendenz steigend. Begonnen hat diese Erfolgsgeschichte 2003 mit einem kleinen EU-Projekt, das „Supported Employment“ hieß. Damals wie heute lassen sich Unternehmen auf diese besondere Zusammenarbeit ein und sind überzeugt von dem erprobten oberösterreichischen Modell der Arbeitsbegleitung. Am 10. Mai feierte die Geschützte Arbeit in Betrieben gemeinsam mit LR Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer und zahlreichen Ehrengästen aus Politik und Wirtschaft im Stadlerhof in Wilhering das 20-jährige Jubiläum. 


Die Beteiligung der Personen aus den über 150 Betrieben war groß und die Begeisterung für die Sache noch größer. Mehr als 350 Gäste kamen am 10. Mai zur Jubiläumsfeier von FAB ProWork. Mit dabei waren neben LR Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer zahlreiche Partner*innen und Mentor*innen aus den Betrieben, Bedarfskoordinator*innen des Landes OÖ und die FAB- Mitarbeiter*innen mit Beeinträchtigung. In den Ansprachen wurde von allen Redner*innen hervorgehoben, dass man um Arbeit und geregelte Beschäftigungen nicht herumkommt, wenn es um wirksame Inklusion in unserem Land gehen soll. 


Sozial-Landesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer:„20 Jahre geschützte Arbeit bei FAB bedeuten 20 erfolgreiche Jahre in denen die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen in Oberösterreich aktiv vorangetrieben wurde. Einer Arbeit nachgehen zu können stiftet Sinn und gibt Struktur und Halt, darum wollen wir noch mehr Unternehmen dafür begeistern, Menschen mit Beeinträchtigungen eine Chance und Arbeitsplatz zu geben. Oberösterreich ist ein starker Standort mit einem umso stärkeren sozialen Netz - wo, wenn nicht bei uns, sollen Menschen mit Beeinträchtigungen ein fixer Teil unserer Gesellschaft sein. Ich danke allen Mitarbeiter/innen und Beteiligten, die sich tagtäglich in den Dienst gelebter Solidarität in unserem Bundesland stellen.“


Mag.a Silvia Kunz, Geschäftsführerin von FAB, sagt:„Das 20. Jubiläum der Geschützte Arbeit in Betrieben ist ein Indikator dafür, dass Inklusion für die oberösterreichische Sozialpolitik einen dauerhaft hohen Stellenwert hat. Das ist großartig und gleichzeitig einzigartig, denn in der Form gibt es das nur in Oberösterreich. Meine Held*innen sind hier insbesondere die Verantwortlichen in den Betrieben, die Mentor*innen und natürlich unsere Arbeitsbegleiter*innen, die sich regelhaft gut abstimmen und für unsere Mitarbeiter*innen da sind. Sie machen es möglich, dass 262 Menschen mit Beeinträchtigung einen guten Arbeitsplatz haben und sich sichtlich wohl fühlen.“

 

Vom kleinen EU-Projekt zum oberösterreichischen Leitbetrieb

Zu Beginn gab es nur die Standorte Linz und Ried im Innkreis, wo bis 2012 über das EU-Projekt Supported Employment 50 Menschen mit Beeinträchtigung eine Arbeit in Betrieben der Region fanden. Jetzt verteilen sich die 262 Personen auf über 150 Unternehmen in ganz Oberösterreich und 42 FAB-Arbeitsbegleiter*innen sind dazu im Einsatz.


Gemeinsam mit den regionalen Unternehmen findet man passende Arbeitsplätze für die neuen Mitarbeiter*innen sowie engagierte Mentor*innen direkt im Betrieb. Manchmal braucht es zu Beginn etwas Zeit, um Fähigkeiten und versteckte Talente zu entdecken, Arbeitsschritte und Arbeitsplätze zu entwickeln, Vorurteile abzubauen und eine gemeinsame Sprache zu finden. Aber es lohnt sich für alle Beteiligten aus unterschiedlichen Gründen. Pro Jahr arbeiten unsere Mitarbeiter*innen mit Beeinträchtigung insgesamt 250.000 Leistungsstunden. Es wird in Voll- oder Teilzeit gearbeitet und pro Person sind es im Durchschnitt 1.000 Stunden pro Jahr.


Ing. Peter Stockhammer, Betriebsleiter von FAB ProWork Geschütze Arbeit in Betrieben und Mann der ersten Stunde freut sich über den Erfolg seiner Abteilung: „Derzeit profitieren wir vom Arbeitskräftemangel und es gibt mehr Anfragen von Firmen denn je. Wir sehen, dass sich unsere betreute Arbeitskräfteüberlassung sozial und auch wirtschaftlich rechnet. Nicht selten werden unsere Mitarbeiter*innen Teil der Firmenfamilien und manchmal auch fix übernommen.“


Mag. Günther Dachs, FAB ProWork Geschäftsfeldleiter, betont: „Der Wert der Arbeit steht bei uns im Mittelpunkt. Unsere Mitarbeiter*innen mit Beeinträchtigung erhalten kein Taschengeld, sondern werden laut Lohnschema des Landes OÖ entlohnt. Sie sind somit vollversichert und erwerben auch einen Pensionsanspruch. Das macht einen großen Unterschied. Es handelt sich um ein sinnvolles Angebot für Menschen mit Beeinträchtigung und diese sind mit Begeisterung bei der Sache. Es freut mich, dass wir als FAB ProWork hier so einen wichtigen Beitrag leisten. Ich sehe die Zukunft der Geschützten Arbeit in Betrieben sehr positiv – sie stellt neben der Geschützten Arbeit in unseren acht Werken eine wesentliche Form der Teilhabe in unserem Bundesland dar!“


Was heute ein unverzichtbarer Bestandteil der Oö Soziallandschaft ist, wurde 2008 vom Land OÖ im Oö Chancengleichheitsgesetzt verankert. Gemeinsam mit den Arbeitsplätzen in den Werken in Linz, Wels, Braunau, Ried im Innkreis, Vöcklabruck und Steyr erhalten damit bei FAB ProWork insgesamt 592 Mitarbeiter*innen mit Beeinträchtigung einen für sie passenden Arbeitsplatz plus individueller Förderung durch Sozialarbeit und Personalentwicklung. 

 

Das Video zur Geschützen Arbeit in Betrieben: 
FAB ProWork | 20 Jahre Geschützte Arbeit in Betrieben - YouTube

 

Link zum Foto-Download:

https://we.tl/t-5zBMFC45uu

 

 

Info-Box ProWork / Geschützte Arbeit in Betrieben

Was ist Geschützte Arbeit in Betrieben?
Nach Zuweisung durch die Bezirksverwaltungsbehörden werden Menschen mit Beeinträchtigung im FAB angestellt und vollversichert. FAB sucht anschließend ein Unternehmen, das eine passende Tätigkeit für diese Person anbieten kann und überlässt sie dem Unternehmen bei gleichzeitiger Betreuung durch FAB-Arbeitsbegleiter*innen. Im Betrieb hat der/die Mitarbeiter*in einen Mentor oder eine Mentorin als erste Ansprechperson für betriebliche Belange.


Was bedeutet die betreute Arbeitskräfteüberlassung für Menschen mit Beeinträchtigung?
Für alle Menschen mit Beeinträchtigung, die in irgendeiner Weise arbeits- und leistungsfähig sind, ist es sehr schwer eine Arbeitsstelle zu finden. Wenn Sie in die FAB ProWork Arbeitskräfteüberlassung kommen, beginnt für Sie die Chance auf ein ganz normales Leben mit Arbeiten, Geld verdienen, Pläne machen, einem Stück Unabhängigkeit, Weiterentwicklung und gesellschaftlicher Teilhabe.


Was bedeutet die betreute Arbeitskräfteüberlassung für Unternehmen?
FAB ProWork bietet den Unternehmen ein Rundum-Sorglos-Paket. Gemeinsam mit den Unternehmen erarbeitet man Tätigkeitsfelder, die zu den überlassenen Mitarbeiter*innen mit Beeinträchtigung passen und bieten gleichzeitig eine intensive Betreuung des/der Mitarbeiter*in durch die Arbeitsbegleiter*innen von FAB ProWork. Sie vermitteln und unterstützen im kollegialen Umfeld und klären Fragenstellungen. Die meisten Unternehmen berichten von positiven Veränderungen in der Kollegenschaft durch den Mitarbeiter, die Mitarbeiterin mit Beeinträchtigung. Der finanzielle Aspekt soll nicht unerwähnt bleiben: Den Lohn zahlt FAB ProWork und übernimmt auch die Urlaube und Krankenstände. Das Unternehmen zahlt nur die erbrachten Leistungsstunden. 

 

Mehr über FAB ProWork erfahren Sie auf der Webseite

www.prowork.at