Pressekonferenz: Ohne Sozialunternehmen geht es nicht!

Foto/IVS: v.l. MMag. Gernot Koren (Sprecher IVS, Geschäftsführer pro mente OÖ), Mag.a Silvia Kunz (Geschäftsführerin FAB), DDr. Paul Eiselsberg (Research Director IMAS) 

 

Die Corona-Krise hat die Verletzlichkeit unserer Gesellschaft verdeutlicht.

Auf Initiative der Interessenvertretung der Sozialunternehmen im psychosozialen- und Behindertenbereich OÖ (IVS) hat IMAS International im Frühjahr in einer empirischen Studie die Bedeutung der Sozialunternehmen für die oberösterreichische Bevölkerung untersucht. Fazit: Ohne Sozialunternehmen geht es nicht! Das Gesundheits- und Sozialsystem wird durch Sozialunternehmen maßgeblich unterstützt und stabilisiert. Und jede/r fünfte Oberösterreicher*in arbeitet beruflich oder ehrenamtlich im Sozialbereich. Sozialunternehmen sind damit auch ein zentraler und stabiler Wirtschaftsfaktor in Oberösterreich.
Darüber informiert die IVS in einer Pressekonferenz am 15. Juni 2021. Am Podium saßen MMag. Gernot Koren MAS (Geschäftsführer von pro mente OÖ und Sprecher der IV-Sozialunternehmen), Mag.a Silvia Kunz (Geschäftsführerin FAB) und DDr. Paul Eiselsberg (IMAS International).

„Wie wichtig und systemkritisch Sozialunternehmen als Versorgungseinrichtungen in Oberösterreich sind, hat gerade die Corona-Pandemie deutlich gezeigt. Sie sind für eine umfassende soziale Versorgung in unserem Land unersetzlich. Wir haben durch unsere professionelle Arbeit das Gesundheitssystem in der Corona-Krise spürbar entlastet“, sagt MMag. Gernot Koren, MAS, Sprecher der Interessenvertretung der Sozialunternehmen im psychosozialen- und Behindertenbereich OÖ (IVS) und Geschäftsführer von pro mente OÖ. „Die vergangenen Monate haben auch verdeutlicht, dass unsere Expertise für die gesamte Bevölkerung wichtig ist und nicht nur für einzelne gesellschaftliche Gruppen. Zudem waren und sind wir sichere, attraktive und sinnstiftende Arbeitgeber*innen. Das ist immer, aber ganz besonders in Krisenzeiten, sehr wertvoll. Die Sozialunternehmen sind ein wesentlicher Teil für eine gut funktionierende und vitale Gesellschaft, das denken auch 93% der oberösterreichischen Bevölkerung.“

„Grundsätzlich haben wir in Oberösterreich eine gute soziale Versorgung“, sagt Mag.a Silvia Kunz, Geschäftsführerin des FAB. „Dennoch hat der Sozialbereich mit vielen Problemen zu kämpfen: Dazu zählen enge finanzielle Mittel oder hohe Qualitätsansprüche bei Personalressourcen-Knappheit und bei laufend steigenden Klient*innen-Zahlen. Wir wissen, dass die Probleme im Sozialbereich oftmals noch nicht in der Bevölkerung angekommen sind, vor allem dann, wenn mangels unmittelbarer Betroffenheit dazu die Sichtbarkeit fehlt.“

Sozialbereich und Corona

„Auch wenn es nun in der Corona-Pandemie wieder ‚bergauf‘ geht, darf man nicht vergessen, dass viele Menschen noch immer tief in einer Krise stecken. Diese Personen müssen besonders unterstützt werden. Falls die Corona-Pandemie ‚zurückkommt‘, wünschen wir uns, dass die Leistungen im Sozialbereich nicht übersehen, sondern gestärkt werden“, sagt Gernot Koren. „Wir sind ein starker und engagierter Partner des Gesundheitswesen und haben auch in der Corona-Krise auf die Bedürfnisse unserer Klient*innen geachtet. Die Angehörigen unserer Klient*innen konnten und können sich auf uns verlassen, dass es ihren Familienmitgliedern bei uns gut geht. Wir haben zudem gerade in der Krise unsere Verantwortung als starkes Sprachrohr für unsere Klient*innen konsequent wahrgenommen.“

 

Stillstand wäre schlecht für Sozialbereich

Oberösterreich bietet einen guten Sozialstandard und der Sozialbereich leistet wertvolle Arbeit. Dennoch darf man sich jetzt nicht „zurücklehnen“. „Ein ‚Stillstand‘ hätte fatale Auswirkungen auf den Sozialbereich. Es ist wichtig, dass wir uns stets weiterentwickeln, unsere Leistungen an die Bedürfnisse und den Lebensalltag der Klient*innen optimal anpassen. Dazu braucht es die nötigen finanziellen Mittel und die richtigen politischen Rahmenbedingungen“, sagt Gernot Koren.

Mehr Informationen und alle Ergebnisse der Studie erhalten Sie über folgenden Link in der

IVS-Presseunterlage | 15. Juni 2021